Erfahrungsbericht: Ausgesperrt und abgezockt

erfahrungsbericht-ausgesperrt-und-abgezocktIch, Louisa (34), hatte mich immer für recht gescheit gehalten und dachte, dass man mich nicht so leicht reinlegen könne. Immer wieder musste ich lächeln, wenn ich in der Zeitung von ahnungslosen Passanten las, denen beim Fragen nach dem Weg das Portemonnaie aus der Handtasche gestohlen wurde. Auch von den kläglichen Versuchen mancher ihre Versicherungen zu betrügen und dabei mehr als ungeschickt vorzugehen, verblüfften mich immer wieder. Aber wie heißt es so schön…Hochmut kommt vor dem Fall. Und eines kann ich versichern, ab diesem Zeitpunkt holte ich mir nur noch Ratschläge von guten Freunden und bin zum Schlüsselnotdienst Münster gewechselt.

Aber nun zum eigentlichen Tathergang. Es war ein wunderschöner Sonntagmorgen und mein Mann und ich wollten uns mit Bekannten zum Brunch treffen. Etwas zu spät, wie immer, eilten wir aus dem Haus und zogen hinter uns die Tür ins Schloss. Als ich dann abschließen wollte, bemerkte ich, dass mein Schlüssel nicht in meiner Jackentasche war. Er musste noch in der Wohnung sein und wenn das der Fall war, dann steckte er von der anderen Seite im Schloss. Der Zweitschlüssel bei der Nachbarin half uns in dieser Situation leider auch nicht weiter, da mein Schlüssel das komplette Schloss blockierte. Ein Schlüsseldienst musste also her.

Im Internet fand ich schnell ein paar Anbieter und rief einen davon an. Die Dame am Telefon war nett und konnte mir gleich Festpreise für Anfahrt und eine normale Türöffnung nennen. Sie versicherte mir, dass es bei nicht verschlossenen Türen recht einfach sei, diese zu öffnen. Einen Stundenpreis, falls es doch zu Komplikationen kommen sollte, nannte sie mir auch. Ich willigte ein und sie schickte einen ihrer Mitarbeiter los.

Eine geschlagene Stunde später kam dann auch endlich ein Mann. Den Termin zum Brunch konnten wir mittlerweile absagen. Es handelte sich jedoch nicht um den gerufenen Schlüsseldienst, sondern um eine Partnerfirma davon. Der Name am Auto war ein ganz anderer und auf spätere Nachforschungen hin, ergab sich, dass es sich um ein Unternehmen aus Steinfurt handelte, welches an die Telefonzentrale des gerufenen Schlüsselnotdienstes angeschlossen war.

Der Vorabvertrag, den der Herr dabei hatte, sah soweit in Ordnung aus, die Kosten waren wie zuvor am Telefon beschrieben. Unter diesen Umständen willigten wir ein und Mann unterschrieb. Der Herr machte sich sofort an der Tür zu schaffen und binnen weniger Sekunden war diese wieder auf, wir waren so erleichtert.

Diese Erleichterung blieb jedoch nicht von langer Dauer. Denn als der Mann plötzlich eine drei in das Stundenfeld setzte, trauten wir unseren Augen nicht. Wir hatten extra einen Schlüsseldienst Münster gerufen. Dass dieser nun aus Steinfurt kommen musste konnte nicht unsere Schuld sein und für schlechten Verkehr bei der Anfahrt noch etwas obendrauf bezahlen, das sahen wir nicht ein. Hinzu kam, dass die Öffnung an sich nur wenige Sekunden dauerte und man dafür keine ganze Arbeitsstunde veranschlagen könne.

Ich erklärte also, wenn auch etwas aufgebracht, dass ich auf keinen Fall bereit wäre, diese horrende Rechnung zu bezahlen. Der Mann drohte sofort mit der Polizei, falls wir nicht zahlen würden und ich drohte mit der selbigen zurück. Nun kam auch noch eine Einschüchterungstaktik zum Einsatz, indem er damit drohte, die Wartezeit auf die Polizei mit auf die Rechnung zu setzen. Wir wollten uns das jedoch nicht gefallen lassen und riefen sie trotzdem.

Eine kurze Weile später fand ich mich dabei wieder, wie ich dem Polizisten etwa die Hälfte des Geldes für die ausstehende Rechnung übergab. Er bestand auf die Zahlung und ich weigerte mich auch nur einen Cent mehr zu geben. Sollte der Schlüsselmann doch für den Rest klagen. Wohl wissend im Unrecht zu sein, tat er dies natürlich nicht, aber wir. Wir zeigten ihn wegen Betruges an und waren über die Behandlung der Klage bei der Staatsanwaltschaft schockiert. Sie wurde „ohne weitere Ermittlungen“ eingestellt. Laut offiziellem Schreiben bestünde kein „öffentliches Interesse“. Dass die Öffentlichkeit ein solch dreistes Verhalten nicht interessiert, konnte ich damals beim besten Willen nicht glauben.

Das Ganze ist nun ein gutes Jahr her und seit damals lese ich immer wieder von betrügerischen Firmen, die die Not anderer schamlos ausnutzen. Nur ist mir mittlerweile mein Lächeln beim Lesen gründlich vergangen.
Etwa drei Monate nach dem Vorfall vergaß ich wieder in Eile meinen Schlüssel im Türschloss, doch dieses Mal war ich gut darauf vorbereitet. Ich hatte mir für den Fall der Fälle einen seriösen Schlüsseldienst Münster aus dem Internet herausgesucht und ihn in seinem Laden besucht. Dort konnte ich ihn gut kennenlernen, beobachten wie er mit Kunden umging und mir eine gute Meinung bilden. Als es dann darauf ankam, musste ich dann doch wieder grinsen. Diesmal jedoch nicht aus Schadenfreude, sondern weil ich wusste die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Mein neuer Schlüsseldienst war goldrichtig.